Ägyptisch-Chaldäische Kultur und Statistische Physik: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''statistische Physik''' beschäftigt sich mit der Beschreibung von Naturphänomenen, an denen zwar eine große Anzahl an Teilsystemen (z. B. [[Teilchen]]) beteiligt ist, aber nur Aussagen über die Gesamtheit interessieren oder grundsätzlich nur eine unvollständige Information über das Detailverhalten der Teilsysteme vorhanden ist.  
Die '''Ägyptisch-Chaldäische Kultur''' (2907 - 747 v. Chr.), das '''Stier-Zeitalter''', war die '''dritte nachatlantische [[Kulturepoche]]''' und diente vor allem der Ausbildung der [[Empfindungsseele]]; sie kann daher auch als '''Empfindungsseelenkultur''' bezeichnet werden. Der [[Frühlingspunkt]] stand damals im Zeichen des [[Stier (Sternbild)|Stiers]].


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== Bedeutung ==
"Da haben wir eine merkwürdige
Die statistische Physik ist eine fundamentale physikalische Theorie, deren mathematische Basis Sätze aus der [[Wahrscheinlichkeitstheorie]] und der asymptotischen [[Statistik]], z.&nbsp;B. das [[Gesetz der großen Zahlen]], sowie einige wenige physikalische [[Hypothese]]n bilden. Mit ihrer Hilfe werden u.&nbsp;a. Gesetze der [[Thermodynamik]] abgeleitet und begründet. Ein Teilgebiet stellt die [[statistische Mechanik]] dar.
Erscheinung in dieser chaldäisch-ägyptischen Zeit. Nicht umsonst
benennen wir sie mit zwei Namen. Wir haben nämlich auf der
einen Seite während dieser Kulturepoche drüben in Asien Angehörige
der nördlichen Völkerströmung, das ist das chaldäische Element; und
der anderen Strömung gehört das ägyptische Element an, der Völkerströmung,
die auf dem südlichen Wege gezogen ist. Da haben wir eine
Epoche, wo zwei Völkerströmungen zusammenstoßen. Und wenn Sie
sich erinnern, daß die nördliche Strömung vorzugsweise den Blick nach
außen entwickelte, das Suchen nach jenen Wesenheiten, die hinter dem
Teppich der Sinnenwelt standen, und daß das ägyptische Volk diejenigen
Geister suchte, die man auf dem Weg nach innen findet, so werden
Sie begreifen, wie hier zwei Strömungen zusammenwirkten. Also da
stoßen der Weg nach außen bei den Chaldäern und der Weg nach innen
bei den Ägyptern zusammen. Das empfanden die Griechen auch in einer
ganz richtigen Weise, wenn sie die chaldäischen Götter verglichen mit
ihrem apollinischen Reiche. Sie suchten dasjenige, was ihnen von den
Chaldäern zukam, in ihren apollinischen Mysterien auf ihre Art. Wenn
sie aber von Osiris sprachen und von demjenigen, was dazu gehörte,
dann suchten sie das in entsprechender Weise bei sich in ihren dionysischen
Mysterien." {{Lit|{{G|113|166f}}}}
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In der [[Apokalypse]] des [[Johannes]] wird in dem Sendschreiben an die Gemeinde von [[Pergamon]] auf die ägyptisch-chaldäische Zeit hingewiesen.
== Allgemeines ==
Statistische Zusammenhänge können überall dort formuliert werden, wo eine beobachtbare Größe eines Systems abhängig von den Eigenschaften seiner Subsysteme ist. Wahrscheinlichkeitsverteilungen kommen dadurch ins Spiel, dass Subsysteme in verschiedenen Zuständen vorliegen können, diese aber zu gleichen Werten der beobachteten Größen des Gesamtsystems führen. Es ist in dieser Situation meist nicht praktikabel oder gar unmöglich, die Eigenschaften aller Subsysteme im Detail zu ermitteln, um daraus auf den Wert einer interessierenden zu beobachtenden Größe zu schließen. Es stellt sich heraus, dass es meist auch gar nicht notwendig ist, Kenntnisse über alle Details aller Subsysteme zu besitzen, um praktikable Aussagen über das Gesamtverhalten des Systems machen zu können.


== Die ägyptisch-chaldäische Kultur als bewusste Wiederholung der lemurischen Zeit ==
Beispielsweise sind in 1 Liter Wasser etwa <math>3{,}3\cdot 10^{25}</math> Wassermoleküle enthalten. Um das Fließen von 1 Liter Wasser in einem Rohr zu beschreiben, wäre es unpraktikabel, die Wege aller ''33 000 000 000 000 000 000 000 000'' Wassermoleküle einzeln auf atomarer Ebene verfolgen zu wollen. Es reicht aus, das Verhalten des Systems im Großen nachzuvollziehen. Die statistische Physik stellt Begriffe und Methoden zur Verfügung, mit denen aus bekannten physikalischen Naturgesetzen über Teilsysteme (z.&nbsp;B. Teilchen) Aussagen über das System im Ganzen getroffen werden können.


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== Formulierung statistischer Naturgesetze für Systeme im Gleichgewicht ==
"In der nachatlantischen Entwickelung haben zunächst die Völker,
Bei der Formulierung statistischer Naturgesetze muss man zunächst das zu beschreibende System über Erhaltungsgrößen eingrenzen. Besitzt das System die Erhaltungsgröße ''E'', dann wird postuliert, dass alle Zustände, die ohne Verletzung dieser Erhaltungsgröße erreichbar sind, gleich wahrscheinlich realisiert werden ([[Ergodenhypothese|Ergodizität]]). Als Nächstes ermittelt man über physikalische Modelle die Zahl der möglichen Zustände <math>g</math> in Abhängigkeit von dieser Erhaltungsgröße: <math>g=g(E)</math>.
die vorzugsweise jenem menschlichen Entwickelungszustande angehörten,
den wir die ägyptisch-chaldäische Kultur nennen, die Aufgabe,
zu wiederholen, was in der alten lemurischen Zeit für die
Menschheit geschehen ist, aber das mit Bewußtsein zu durchdringen.
Ganz unbewußt lernt der Mensch ein aufrechtes Wesen zu sein in der
lemurischen Zeit, lernt er ein sprechendes Wesen zu sein in der atlantischen
Zeit. Ganz unbewußt nimmt er, weil seine Denkkraft noch
nicht erwacht war in dieser Zeit, den Christus-Impuls auf. Langsam
sollte er hingeführt werden in der nachatlantischen Zeit, zu verstehen,
was er in der Vorzeit unbewußt aufgenommen hatte. Was ihn aufrecht
hinausschauen ließ in kosmische Höhen, das war der Christus-Impuls.
Er erlebte dies unbewußt, wie er es erleben mußte in der lemurischen
Zeit. Dann sollten, noch nicht vollbewußt, aber doch wie in einer
Vorbereitung zum vollen Bewußtsein, die Völker Ägyptens hingeführt
werden, zu verehren dasjenige, was in der Aufrichtekraft des Menschen
lebt. Daß sie es verehren lernten, dafür sorgten die Eingeweihten,
welche die ägyptische Kultur zu beeinflussen hatten, dadurch, daß sie
die Menschen aufrichten ließen die Pyramiden, die von der Erde in
den Kosmos hinausragen. Jetzt noch haben wir zu bewundern, wie
durch das Hereinwirken der kosmischen Kräfte in die ganze Form und
Lage des Baues der Pyramiden diese Aufrichtekraft zum Ausdruck
gebracht wurde. Die Obelisken sollten hingestellt werden, damit der
Mensch anfängt einzudringen in dasjenige, was Aufrichtekraft ist. Die
wunderbaren Hieroglyphen in den Pyramiden und an den Obelisken,
die auf den Christus hindeuten sollten, erweckten die überirdischen
Kräfte aus der lemurischen Zeit. Aber selbst zu einem solchen dunkeln
Verständnis, wie die Ägypter kommen konnten bezüglich der Aufrichtekraft,
konnten sie nicht kommen bezüglich der Sprachkraft. Da
sollte erst ihr Gemüt die richtige Schulung für die Empfindung erlangen,
damit in späteren Zeiten man einsehen könne das Rätsel, wie
der Christus lebt in der Wortbegabung des Menschen. Das sollte aufgenommen
werden mit der heiligsten Scheu in der reifenden Menschenseele.
Dafür sorgten in wunderbarer Art die Hierophanten, die
Eingeweihten der ägyptischen Kultur, indem sie hinstellten die rätselhafte
Sphinx mit ihrer stummen, höchstens für die damalige menschliche
Erhebung unter dem Einflüsse des Kosmos tönenden, ehernen
Gestalt. Im Anblicke der stummen, nur vom Kosmos herein unter
gewissen Voraussetzungen und Beziehungen durch die aufgehende
Sonne tönend werdenden Sphinx, bildete sich heraus jene heilige
Scheu der Seele, durch welche die Seele vorbereitet wurde zu verstehen
die Sprache, die gesprochen werden mußte in der Zeit, als zu
höherem Bewußtsein gebracht werden sollte, wie der Christus-Impuls
nach und nach in die irdische Menschheitsentwickelung hereinkommt.
Was die Sphingen noch nicht sagen konnten, wozu sie aber vorbereiteten,
das sollte der Menschheit gesagt werden. In der Bildung der
Wortbewegung liegt der Christus-Impuls. Dies wurde der Menschheit
gesagt in den Worten:


<center><table><tr><td>
Bringt man zwei Systeme <math>S_1</math> und <math>S_2</math> in Wechselwirkung und ermöglicht den Austausch der Erhaltungsgrößen <math>E_1</math> und <math>E_2</math>, so gilt für die Zahl der Zustände des Gesamtsystems <math>S</math>:
<poem>
Im Urbeginne war das Wort,
Und das Wort war bei Gott,
Und ein Gott war das Wort.
Dieses war im Urbeginne bei Gott.
Dort war es, wo alles entstanden ist,
Und nichts ist entstanden
Außer durch das Wort.
Im Worte war das Leben,
Und das Leben war
Das Licht der Menschen.
</poem>
</td></tr></table></center>" {{Lit|{{G|152|110f}}}}
</div>


== Siehe auch ==
:<math>g=g_1\,g_2</math>
 
Das Gesamtsystem hat eine wahrscheinlichste Verteilung bei der gilt:
 
:<math>0=g'=\frac{d g_1}{dE_1}\,g_2+\frac{d g_2}{dE_2}\,g_1</math>
 
Wegen der Erhaltungseigenschaft von ''E=E<sub>1</sub>+E<sub>2</sub>=konstant'' gilt ''-dE<sub>1</sub>=dE<sub>2</sub>'' und
 
:<math>\frac{1}{g_1}\frac{d g_1}{dE}=\frac{1}{g_2}\frac{d g_2}{dE}</math>
 
oder
 
:<math>\frac{d}{dE}\ln{g_1}=\frac{d}{dE}\ln{g_2}</math>
 
== Entropie ==
Die Größe <math>s = \ln g</math> wird als die [[Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] des Systems bezeichnet. Sie ist, bis auf einen Vorfaktor (die [[Boltzmannkonstante]] <math>k_B</math>), identisch mit der thermodynamischen Entropie. Subsysteme <math>s_i</math> werden im Kontakt die Erhaltungsgröße <math>E</math> austauschen und dabei am häufigsten jene Zustände einnehmen, für die gilt
 
:<math>\frac{d s_1}{dE} = \frac{d s_2}{dE}</math>
 
Zustände weit außerhalb dieses Gleichgewichtszustandes sind zwar möglich, aber für große Systeme so unwahrscheinlich, dass sie als praktisch unmöglich angesehen werden können. Mit dem Entropiebegriff kann so quantitativ unser empirisches Empfinden erklärt werden, dass Systeme in Kontakt einem neuen Gleichgewichtszustand zustreben und ihre Ausgangszustände nie wieder einnehmen. Entropieeffekte spielen beispielsweise beim [[Fluktuationstheorem]] eine große Rolle.
 
== Temperatur ==
Betrachtet wird ein System aus zwei Subsystemen, bei dem ein System viel größer als das andere ist. Das große System <math>S</math> wird die Erhaltungsgröße <math>E</math> mit dem kleinen System <math>s</math> austauschen. Bei ausreichend deutlichem Größenunterschied kann der funktionale Zusammenhang <math>S(E)</math> des großen Systems als linear angenommen werden, da <math>E</math> nur in kleinen Mengen ausgetauscht wird. Die Ableitung von <math>S(E)</math> ist dann eine Konstante <math>t</math>.
 
:<math>\frac{dS}{dE} = t</math>
 
Für kleine Differenzen <math>dE</math> ist das Verhältnis der Zahl benachbarter Zustände <math>g</math> von <math>S(E)</math> dann
 
:<math>\frac{g(E+dE)}{g(E)} = \frac{g(E) + \frac{\partial g}{\partial E} dE}{g(E)} = 1 + t dE</math>
 
und für endliche Differenzen
 
:<math>\frac{g(E_2)}{g(E_1)} = \exp{(t (E_2 - E_1))}</math>


* {{WikipediaDE|Altes Ägypten}}
Die Statistik des kleinen Systems wird also vom großen System derart beeinflusst, dass jeder Zustand des kleinen Systems mit einem Wahrscheinlichkeitsfaktor <math>\approx \exp(-t E)</math> korrigiert wird. Eine solche Statistik heißt [[kanonisches Ensemble]]. Das große System wird als ''statistisches Bad'' oder ''Reservoir'' bezeichnet. Über die absoluten Werte von <math>g(E)</math> des Reservoirs muss dabei keinerlei Wissen vorliegen.


== Literatur ==
Wird als konkrete Erhaltungsgröße die Energie betrachtet, so befindet sich das kleine System im ''thermischen Kontakt'' mit einem ''Wärmereservoir'' der thermodynamischen Temperatur <math>T</math>


#Rudolf Steiner: ''Der Orient im Lichte des Okzidents'', [[GA 113]] (1982), ISBN 3-7274-1130-9 {{Vorträge|113}}
:<math>T = \frac{1}{k_\mathrm{B} t}</math>
#Rudolf Steiner: ''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha '', [[GA 152]] (1990), ISBN 3-7274-1520-7 {{Vorträge|152}}


== Erweiterung auf mehr Erhaltungsgrößen ==
Tauscht ein kleines System zusätzlich Teilchen <math>N</math> mit einem Reservoir aus, so befindet sich das kleine System in diffusem Kontakt mit einem Teilchenreservoir. Wieder werden über das Teilchenreservoir keine Annahmen über die absoluten Zahlen <math>g(N)</math> gemacht; lediglich wird angenommen, dass für den kleinen Bereich, in dem das kleine System mit dem Reservoir Teilchen austauscht, gilt:
:<math>\frac{dS}{dN} = \text{konstant} = m</math>.


{{GA}}
Jeder Zustand im kleinen System tritt dann mit einer Häufigkeit <math>\approx \exp(-m N) \exp(-t E)</math> auf und das durch diese Verteilung beschriebene statistische Ensemble wird als [[großkanonisches Ensemble]] bezeichnet. Die Größe <math>m</math> entspricht bis auf den Faktor <math>-t</math> dem [[Chemisches Potential|chemischen Potential]] des Teilchenreservoirs.


== Weblinks ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Statistische Physik}}
* {{WikipediaDE|Statistische Physik}}


{{Audioartikel|Aegypten-Chaldaea.ogg}}
[[Kategorie:Statistische Physik|!]]


[[Kategorie:Grundbegriffe|A]] [[Kategorie:Weltentwicklung|A]] [[Kategorie:Menschheitsentwicklung|A]] [[Kategorie:Kultur|A]] [[Kategorie:Ägyptisch-Babylonische Kultur|A]]
{{Wikipedia}}

Version vom 1. Januar 2019, 04:29 Uhr

Die statistische Physik beschäftigt sich mit der Beschreibung von Naturphänomenen, an denen zwar eine große Anzahl an Teilsystemen (z. B. Teilchen) beteiligt ist, aber nur Aussagen über die Gesamtheit interessieren oder grundsätzlich nur eine unvollständige Information über das Detailverhalten der Teilsysteme vorhanden ist.

Bedeutung

Die statistische Physik ist eine fundamentale physikalische Theorie, deren mathematische Basis Sätze aus der Wahrscheinlichkeitstheorie und der asymptotischen Statistik, z. B. das Gesetz der großen Zahlen, sowie einige wenige physikalische Hypothesen bilden. Mit ihrer Hilfe werden u. a. Gesetze der Thermodynamik abgeleitet und begründet. Ein Teilgebiet stellt die statistische Mechanik dar.

Allgemeines

Statistische Zusammenhänge können überall dort formuliert werden, wo eine beobachtbare Größe eines Systems abhängig von den Eigenschaften seiner Subsysteme ist. Wahrscheinlichkeitsverteilungen kommen dadurch ins Spiel, dass Subsysteme in verschiedenen Zuständen vorliegen können, diese aber zu gleichen Werten der beobachteten Größen des Gesamtsystems führen. Es ist in dieser Situation meist nicht praktikabel oder gar unmöglich, die Eigenschaften aller Subsysteme im Detail zu ermitteln, um daraus auf den Wert einer interessierenden zu beobachtenden Größe zu schließen. Es stellt sich heraus, dass es meist auch gar nicht notwendig ist, Kenntnisse über alle Details aller Subsysteme zu besitzen, um praktikable Aussagen über das Gesamtverhalten des Systems machen zu können.

Beispielsweise sind in 1 Liter Wasser etwa Wassermoleküle enthalten. Um das Fließen von 1 Liter Wasser in einem Rohr zu beschreiben, wäre es unpraktikabel, die Wege aller 33 000 000 000 000 000 000 000 000 Wassermoleküle einzeln auf atomarer Ebene verfolgen zu wollen. Es reicht aus, das Verhalten des Systems im Großen nachzuvollziehen. Die statistische Physik stellt Begriffe und Methoden zur Verfügung, mit denen aus bekannten physikalischen Naturgesetzen über Teilsysteme (z. B. Teilchen) Aussagen über das System im Ganzen getroffen werden können.

Formulierung statistischer Naturgesetze für Systeme im Gleichgewicht

Bei der Formulierung statistischer Naturgesetze muss man zunächst das zu beschreibende System über Erhaltungsgrößen eingrenzen. Besitzt das System die Erhaltungsgröße E, dann wird postuliert, dass alle Zustände, die ohne Verletzung dieser Erhaltungsgröße erreichbar sind, gleich wahrscheinlich realisiert werden (Ergodizität). Als Nächstes ermittelt man über physikalische Modelle die Zahl der möglichen Zustände in Abhängigkeit von dieser Erhaltungsgröße: .

Bringt man zwei Systeme und in Wechselwirkung und ermöglicht den Austausch der Erhaltungsgrößen und , so gilt für die Zahl der Zustände des Gesamtsystems :

Das Gesamtsystem hat eine wahrscheinlichste Verteilung bei der gilt:

Wegen der Erhaltungseigenschaft von E=E1+E2=konstant gilt -dE1=dE2 und

oder

Entropie

Die Größe wird als die Entropie des Systems bezeichnet. Sie ist, bis auf einen Vorfaktor (die Boltzmannkonstante ), identisch mit der thermodynamischen Entropie. Subsysteme werden im Kontakt die Erhaltungsgröße austauschen und dabei am häufigsten jene Zustände einnehmen, für die gilt

Zustände weit außerhalb dieses Gleichgewichtszustandes sind zwar möglich, aber für große Systeme so unwahrscheinlich, dass sie als praktisch unmöglich angesehen werden können. Mit dem Entropiebegriff kann so quantitativ unser empirisches Empfinden erklärt werden, dass Systeme in Kontakt einem neuen Gleichgewichtszustand zustreben und ihre Ausgangszustände nie wieder einnehmen. Entropieeffekte spielen beispielsweise beim Fluktuationstheorem eine große Rolle.

Temperatur

Betrachtet wird ein System aus zwei Subsystemen, bei dem ein System viel größer als das andere ist. Das große System wird die Erhaltungsgröße mit dem kleinen System austauschen. Bei ausreichend deutlichem Größenunterschied kann der funktionale Zusammenhang des großen Systems als linear angenommen werden, da nur in kleinen Mengen ausgetauscht wird. Die Ableitung von ist dann eine Konstante .

Für kleine Differenzen ist das Verhältnis der Zahl benachbarter Zustände von dann

und für endliche Differenzen

Die Statistik des kleinen Systems wird also vom großen System derart beeinflusst, dass jeder Zustand des kleinen Systems mit einem Wahrscheinlichkeitsfaktor korrigiert wird. Eine solche Statistik heißt kanonisches Ensemble. Das große System wird als statistisches Bad oder Reservoir bezeichnet. Über die absoluten Werte von des Reservoirs muss dabei keinerlei Wissen vorliegen.

Wird als konkrete Erhaltungsgröße die Energie betrachtet, so befindet sich das kleine System im thermischen Kontakt mit einem Wärmereservoir der thermodynamischen Temperatur

Erweiterung auf mehr Erhaltungsgrößen

Tauscht ein kleines System zusätzlich Teilchen mit einem Reservoir aus, so befindet sich das kleine System in diffusem Kontakt mit einem Teilchenreservoir. Wieder werden über das Teilchenreservoir keine Annahmen über die absoluten Zahlen gemacht; lediglich wird angenommen, dass für den kleinen Bereich, in dem das kleine System mit dem Reservoir Teilchen austauscht, gilt:

.

Jeder Zustand im kleinen System tritt dann mit einer Häufigkeit Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle \approx \exp(-m N) \exp(-t E)} auf und das durch diese Verteilung beschriebene statistische Ensemble wird als großkanonisches Ensemble bezeichnet. Die Größe entspricht bis auf den Faktor dem chemischen Potential des Teilchenreservoirs.

Siehe auch


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