Anthroposophische Gesellschaft und Zellulärer Automat: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Anthroposophische Gesellschaft''' ist nach ihrem Selbstverständnis „eine Gemeinschaft von Menschen, die überzeugt sind, dass die Aufgaben, die Gegenwart und Zukunft stellen, nur durch eine spirituelle Vertiefung des Lebens gelöst werden können“.
'''Zelluläre''' oder auch '''zellulare [[Automat]]en''' dienen der [[Modell]]ierung räumlich diskreter [[Dynamisches System|dynamischer Systeme]], wobei die Entwicklung einzelner Zellen zum Zeitpunkt <math>t+1</math> primär von den Zellzuständen in einer vorgegebenen Nachbarschaft und vom eigenen Zustand zum Zeitpunkt <math>t</math> abhängt. Sie wurden erstmals um 1940 von [[w:Stanislaw Ulam|Stanislaw Ulam]] in [[w:Los Alamos (New Mexico)|Los Alamos]] vorgestellt. [[John von Neumann]], ein damaliger Kollege Ulams, griff die Idee auf und erweiterte sie zu einem universellen Berechnungsmodell. Er beschrieb damit als erster einen Zellularautomaten, der berechnungs- und konstruktionsuniversell ist. Er ist nach von Neumann geeignet für Probleme biologischer Organisation, Selbstreproduktion und der Evolution von Komplexität und damit auch eine wichtige Grundlage für [[künstliches Leben]].


Die '''Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft''' ('''AAG''') - die nicht identisch ist mit der [[Wikipedia:1923|1923]] bei der [[Weihnachtstagung]] gegründeten Anthroposophischen Gesellschaft - mit Sitz am [[Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach|Dornach]] ist weltweit tätig. Sie ist dezentral in örtlichen Zweigen, regionalen Zentren und Landesgesellschaften organisiert, die wirtschaftlich autonom, ihre Tätigkeiten selbständig organisieren. Außerdem ist sie Träger der [[Freie Hochschule für Geisteswissenschaft|Freien Hochschule für Geisteswissenschaft]] am Goetheanum.  
Ein Zellularautomat ist durch folgende Größen festgelegt:
* ein Raum <math>R</math> (''Zellularraum'')
* eine endliche Nachbarschaft <math>N</math>
* eine Zustandsmenge <math>Q</math>
* eine lokale Überführungsfunktion <math>\delta\colon Q^N \to Q</math>.


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== Siehe auch ==
„Die Anthroposophische Gesellschaft ist eine durchaus öffentliche. Ihr Mitglied kann jedermann ohne Unterschied der Nation, des Standes, der Religion, der wissenschaftlichen oder künstlerischen Überzeugung werden, der in dem Bestand einer solchen Institution, wie sie das Goetheanum in Dornach als Freie Hochschule für Geisteswissenschaft ist, etwas Berechtigtes sieht.“<br>(Statuten der Anthroposophischen Gesellschaft von 1923, Artikel 4)
</div>


Ziel dieser Hochschule soll die „Forschung auf geistigem Felde” sein, Ziel der Gesellschaft die Ermöglichung einer solchen Forschung sowie die Pflege des seelischen Lebens im einzelnen Menschen und in der Gemeinschaft aufgrund dieser Forschung. Ihre Aufgabe versucht die Gesellschaft aufgrund ihrer Satzung dadurch zu lösen, dass sie die anthroposophische Geisteswissenschaft mit ihren Ergebnissen für die ''Brüderlichkeit im menschlichen Zusammenleben, für das moralische und religiöse sowie für das künstlerische und allgemein geistige Leben im Menschenwesen'' zum Mittelpunkt ihrer Bemühungen macht.
* {{WikipediaDE|Zellulärer Automat}}


===Geschichte===
[[Kategorie:Systemtheorie]] [[Kategorie:Automatentheorie]]
Die erste Anthroposophische Gesellschaft wurde am [[Wikipedia:28. Dezember|28. Dezember]] [[Wikipedia:1912|1912]] durch [[Michael Bauer]], [[Marie von Sivers]] und [[Carl Unger]] in [[Wikipedia:Köln|Köln]] gegründet; sie ging aus der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] hervor, aus der Steiner zuvor aufgrund gravierender Differenzen um die Interpretation des [[Christentum]]s und des Christus ausgeschlossen worden war (Steiner weigerte sich, den indischen Jungen [[Krishnamurti]] als [[Reinkarnation|wiederverkörperten]] Christus zu sehen).
 
Als Zentrum baute man das von [[Rudolf Steiner]] entworfene und bis ins Detail beim Bau von ihm überwachte [[Goetheanum]], welches am [[Wikipedia:31. Dezember|31. Dezember]] [[Wikipedia:1922|1922]] durch Brandstiftung zerstört wurde.
 
Ende [[Wikipedia:1923|1923]] wurde die Gesellschaft unter der Bezeichnung '''Anthroposophische Gesellschaft''' mit [[Rudolf Steiner]] als Vorsitzenden neu begründet.<br>Im Jahr [[Wikipedia:1924|1924]] wurde der Grundstein für das [[Goetheanum|Zweite Geotheanum]] gelegt.<br> Nach Steiners Tod im Jahr [[Wikipedia:1925|1925]] übernahm [[Albert Steffen]] den Vorsitz der '''Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft''', die mit der Anthroposophischen Gesellschaft aber nicht identisch ist, sondern am [[Wikipedia:8. Februar|8. Februar]] [[Wikipedia:1925|1925]] aus dem Verein des Goetheanum hervorgegangen ist.
 
In der Ära des [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] wurde am 15. November [[Wikipedia:1935|1935]] die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft wegen „internationaler Einstellung und engen Beziehungen zu ausländischen Freimaurern, Juden und Pazifisten“ verboten.
 
{{Zitat|Nach der geschichtlichen Entwicklung der Anthroposophischen Gesellschaft ist diese international eingestellt und unterhält auch heute noch enge Beziehungen zu ausländischen Freimaurern, Juden und Pazifisten. Die auf der Pädagogik des Gründers Steiner aufgebauten und in den heute noch bestehenden anthroposophischen Schulen angewandten Unterrichtsmethoden verfolgen eine individualistische, nach dem Einzelmenschen ausgerichtete Erziehung, die nichts mit den nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen gemein hat. Infolge der Gegensätze zwischen den Anschauungen der Anthroposophischen Gesellschaft und den vom Nationalsozialismus vertretenen völkischen Gedanken bestand die Gefahr, dass durch eine weitere Tätigkeit der Anthroposophischen Gesellschaft die Belange des nationalsozialistischen Staates geschädigt werden. Die Organisation ist daher wegen ihres staatsfeindlichen und staatsgefährdenden Charakters aufzulösen.|Reinhard Heydrich<ref>Preußische Geheime Staatspolizei Berlin, 1. November 1935, StAM LR 17 134354, BAD Z/B 1 904, BAK R 43 II/822, zitiert nach Walter Kugler, ''Feindbild Steiner'', 2001, S. 11f.</ref>}}
 
Unmittelbar nach dem [[Wikipedia:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] kam es in Deutschland zu einem Neubeginn und weltweit zu einer Ausweitung [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Initiativen, vor allem durch die Gründung von Einrichtungen in den Bereichen [[Waldorfpädagogik|Pädagogik]], [[Medizin]], [[Heilpädagogik]] und [[Landwirtschaft]].
 
=== Während des Nationalsozialismus ===
 
Am 1. November 1935 wurde die Anthroposophische Gesellschaft per Dekret [[Wikipedia:Reinhard Heydrich|Reinhard Heydrich]]s verboten. Die Begründung lautete: "''Nach der geschichtlichen Entwicklung der Anthroposophischen Gesellschaft ist diese international eingestellt und unterhält auch heute noch enge Beziehungen zu ausländischen Freimaurern, Juden und Pazifisten. Die auf der Pädagogik des Gründers Steiner aufgebauten und in den heute noch bestehenden anthroposophischen Schulen angewandten Unterrichtsmethoden verfolgen eine individualistische, nach dem Einzelmenschen ausgerichtete Erziehung, die nichts mit den nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen gemein hat. Infolge der Gegensätze zwischen den Anschauungen der Anthroposophischen Gesellschaft und den vom Nationalsozialismus vertretenen völkischen Gedanken bestand die Gefahr, dass durch eine weitere Tätigkeit der Anthroposophischen Gesellschaft die Belange des nationalsozialistischen Staates geschädigt werden. Die Organisation ist daher wegen ihres staatsfeindlichen und staatsgefährdenden Charakters aufzulösen. i.V. gez. Heydrich''".<ref>Preußische Geheime Staatspolizei Berlin, 1.11.1935, StAM LR 17 134354, BAD Z/B 1 904, BAK R 43 II/822, zitiert nach Walter Kugler, Feindbild Steiner, 2001, S. 11f.</ref> Das antisemitische Hetzblatt "Der Judenkenner" hatte bereits einige Monate zuvor die Stoßrichtung vorgegeben: "Was wir über die gänzlich verjudete anthroposophische Bewegung und Rudolf Steiner denken, ist bekannt", hieß es etwa in der Ausgabe vom 28. August 1935.<ref>Zitiert nach Walter Kugler, Feindbild Steiner, 2001, S </ref>
 
Günther Wachsmuth, Mitglied des Dornacher Vorstandes der Anthroposophischen Gesellschaft, hatte im Juni 1933 seine "Sympathie" für das bekundet, "was z. Zt. in Deutschland geschieht".<ref>Helmut Zander, Anthroposophie und Nationalsozialismus, in: Neue Zürcher Zeitung - 22.07.1999 ([http://www.akdh.ch/ps/ps_46Zahnder.html Internet])</ref>Schon vor dem Verbot hatten alle jüdischen Mitglieder ihre Ämter in der Gesellschaft abgegeben. Ein Großteil von ihnen war ausgetreten, andere wurden zum Austritt gedrängt, um Reibungspunkte mit dem Regime zu minimieren.<ref>So berichtete Hans Büchenbacher, ein Anthroposoph jüdischer Abstammung, er habe die teilweise bereitwillige "Bereinigung" des Konfliktes um jüdische Mitglieder mit großer Bitterkeit erlebt. Büchenbacher emigrierte 1935 in die Schweiz. Siehe Helmut Zander, Anthroposophie und Nationalsozialismus, Neue Zürcher Zeitung - 22.07.1999 ([http://www.akdh.ch/ps/ps_46Zahnder.html Internet]) sowie Jens Heisterkamp, Schatten der Vergangenheit - Anthroposophen und ihre Institutionen im Nationalsozialismus, info3, April 1999 ([http://www.info3.de/ycms/printartikel_40.shtml Internet])</ref> Nach dem Verbot bemühten sich einige Anthroposophen um eine Wiederzulassung. Der Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft wehrte sich gegen die Auflösung mit einem Brief an [[Wikipedia:Adolf Hitler|Adolf Hitler]], in dem auf Steiners arische Abstammung verwiesen und die Verbindung zu jüdischen Kreisen bestritten wurde. In dem Schreiben hieß es: "''Die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft, die im Jahre 1923 von Dr. Rudolf Steiner konstituiert und begründet wurde, hat zu irgend welchen freimaurerischen, jüdischen, pazifistischen Kreisen irgend welche Beziehungen oder auch nur Berührungspunkte nicht gehabt. Die arische Abstammung Rudolf Steiners ist überdies vom Rassepolitischen Amt in Berlin ausdrücklich bestätigt worden. [...] Auf das allerentschiedenste muss [...] Verwahrung dagegen eingelegt werden, dass in dem Schreiben der Geheimen Preussischen Staatspolizei aus diesen nicht zutreffenden Motivierungen auch noch die Behauptung abgeleitet wird, dass die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland 'staatsfeindlich' sei. Wie aus dem Obigen und aus näheren Nachprüfungen ohne weiteres hervorgehen wird, stellt eine solche Bezeichnung eine völlig ungerechtfertigte Diskriminierung einer in wertvollster Weise für das Deutschtum eintretenden Gesellschaft dar.''"<ref>Aus: Dokumente und Briefe zur Geschichte der Anthroposophischen Bewegung und Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus. Band I. Hg.: [[Arfst Wagner]], 1991.</ref>
 
Trotz dieser Repressionsmaßnahmen gab es auch Mitglieder, die sich mit dem System arrangierten oder sogar aktiv in den Gremien der [[Wikipedia:Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] mitarbeiteten. Hohe Wertschätzung fand die biologisch-dynamische Landwirtschaft bei einigen NS-Größen, was jedoch auf ihre „Ursprünglichkeit“ und nicht auf die spirituelle Begründung zurückzuführen ist.
Alle Versuche einer Wiederzulassung der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland scheiterten jedoch 1939, als [[Wikipedia:Rudolf Heß|Rudolf Heß]] die ''„Gleichbehandlung mit ehemaligen Freimaurern“'' anordnete. Und das, obwohl sich anthroposophische Institutionen auch weiter kooperativ zeigten und die [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft]] auf großes Interesse in der nationalsozialistischen Nomenklatur stieß. Die [[Wikipedia:Schutzstaffel|SS]] hatte zwischen 1939 und 1945 landwirtschaftliche Versuchsgüter eingerichtet, in der die biologisch dynamische Landwirtschaft erprobt wurde; eines der Güter lag in unmittelbarer Nähe des [[Wikipedia:KZ Ravensbrück|KZ Ravensbrück]].<ref>Prof. Dr. Wolfgang Jacobeit, Ganzheitlich orientierte Produktionsweisen in der NS- Zeit - Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise in den landwirtschaftlichen Versuchsgütern der SS 1939 - 1945, in: Nachhaltigkeit "Alternative" Landwirtschaft als kulturökologisches Phänomen. Berliner Blätter. Ethnographische und ethnologische Beiträge. Nr. 16, 1998 ([http://www.lohengrin-verlag.de/jacobeit.htm Internet])</ref> Das Heft 5 der Zeitschrift "Demeter" aus dem Jahr 1939 erschien mit einer Abbildung Hitlers und einer Grußzeile zum 50. Geburtstag auf dem Titelbild.<ref>Aus Band III der Briefe und Dokumente zur Geschichte der Anthroposophischen Bewegung und Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus. Herausgegeben von Arfst Wagner, 1992 ([http://www.lohengrin-verlag.de/Dokumente/Demeter.htm Internet]).</ref> In der Septemberausgabe der Zeitschrift lag zudem ein Flugblatt bei, in dem der Herausgeber, Erhard Bartsch, die biologisch-dynamischen Landwirte zur Unterstützung des "Führers" aufrief. Bartsch bemühte sich offenbar sogar um eine Mitwirkung an den Besiedlungsplänen  der SS für den "[[Wikipedia:Lebensraum im Osten|Lebensraum im Osten]]".<ref>Jens Heisterkamp, Schatten der Vergangenheit - Anthroposophen und ihre Institutionen im Nationalsozialismus, info3, April 1999 ([http://www.info3.de/ycms/printartikel_40.shtml Internet])</ref>
 
Parallel dazu spitzte sich auch in Dornach die Situation weiter zu. Nach dem Verbot der Gesellschaft im deutschen „Mutterland“ und dem durch die Beschlüsse von 1935 bewirkten Zerwürfnis mit den wichtigen Landesgesellschaften in Holland und England war der Einfluss des Dornacher Zentrums schon weitgehend auf die Schweiz beschränkt, bevor diese mit Ausbruch des Krieges 1939 auch als Nation in eine rundum isolierte Insellage geriet. 1939 musste das Goetheanum (Hauptgebäude) aus finanziellen Gründen geschlossen werden. Personell geriet im nun noch dreiköpfigen Vorstand Marie Steiner allmählich ins Abseits, und 1942 kam es zum offenen Konflikt zwischen ihr und Albert Steffen oder vielmehr zwischen den jeweiligen Anhängern in der Mitgliedschaft. Marie Steiner, die von Rudolf Steiner testamentarisch zur Alleinerbin bestimmt worden war, machte nun diese Rechte formal geltend, indem sie einen „Nachlassverein“ gründete, der abgesondert von der Anthroposophischen Gesellschaft auch nach ihrem Tod die Werke Rudolf Steiners herausgeben sollte.
 
Bis 1941 hatte Rudolf Heß nach Möglichkeit versucht, seine "schützende Hand" über anthroposophische Aktivitäten zu halten. Erst nach dem Englandflug von Rudolf Heß am 10. Mai 1941, in dessen Folge er als Verräter bezeichnet und für verrückt erklärt worden war, wurden die Reste der organisierten Anthroposophie in Deutschland zerschlagen. Heß selbst war zwar, anderslautenden Gerüchten zum Trotz, kein Anthroposoph, er war aber spirituellen Vorstellungen gegenüber aufgeschlossen. Seine Frau, Ilse Hess, nahm im Jahre 1984 Stellung zu der Haltung ihres Mannes zur Anthroposophie: "''Mein Mann hat sich überhaupt nicht für Anthroposophie interessiert, ich ausschließlich im Zusammenhang mit der biol. dyn. Anbauweise, da ich leidenschaftliche Gärtnerin war und bin. [...] Mein Mann hat nur, da er Versuchen aufgeschlossen war, eben diese seine 'schützende Hand' über die Waldorfschulen und die BiolDynamischen gehalten, nach 1941 war das natürlich vorbei, da [[Wikipedia:Martin Bormann|[Martin] Bormann]] genau das Gegenteil praktizierte.''"<ref>Brief Ilse Hess an Reinhard G., 14.05.1984, zitiert nach Arfst Wagner, Dokumente und Briefe zur Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung in der Zeit des Nationalsozialismus, 1993 ([http://www.lohengrin-verlag.de/Dokumente/Hess1.htm Internet]).</ref> Zum Stab von Rudolf Heß gehörte auch der Nationalsozialist [[Werner Georg Haverbeck]], der nach dem Krieg als Pfarrer für die [[Christengemeinschaft]] tätig war.<ref>DER RECHTE RAND Nr. 13, August/September 1991, S. 12 f. ([http://www.nadir.org/nadir/periodika/drr/archiv/NR13/nr13-woelk1.htm Internet])</ref>
 
Nach dem Englandflug waren die spirituellen und spiritistischen Gruppen, für die sich Heß verwendet hatte, Gegenstand von Verfolgungen. Man meinte, sie hätten mit ihren okkulten Lehren Einfluss auf Heß ausgeübt und seien Ursache dafür, dass er seinen Verstand verloren habe. Auch von Anthroposophen wurde behauptet, sie hätten Heß okkult beeinflusst und zu seinem Flug nach England bewegt.<ref>"Einige Nazis sind jetzt sogar der wahnwitzigen Meinung, Hess sei von den Anthroposophen, ja von "Dornach" okkult beeinflußt und zum Flug nach England bewegt worden (S. 303ff)." Jens Heisterkamp, Schatten der Vergangenheit - Anthroposophen und ihre Institutionen im Nationalsozialismus, info3, April 1999 ([http://www.info3.de/ycms/printartikel_40.shtml Internet])</ref> Es folgte eine Welle von Verhaftungen und Verhören. Kurz darauf wurde auch die Christengemeinschaft aufgelöst. Ihre Priester wurden inhaftiert. Zwar gab es weitere Versuche von anthroposophischer Seite, sich dem Regime im "Endkampf gegen den Bolschewismus" anzudienen, mit dem Wegfall des Förderers Heß fehlte diesen aber der Resonanzboden.<ref>Jens Heisterkamp, Schatten der Vergangenheit - Anthroposophen und ihre Institutionen im Nationalsozialismus, info3, April 1999 ([http://www.info3.de/ycms/printartikel_40.shtml Internet])</ref>
 
===Siehe auch===
[[Anthroposophie]], [[Rudolf Steiner]], [[Goetheanum]]
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Weblinks ==
* [http://www.anthroposophie-de.com/ Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland e.V.]
* [http://www.anthroposophische-gesellschaft.de/ Anthroposophische Gesellschaft]
* [http://www.goetheanum.org/ Das Goetheanum Sitz der AAG und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft]
 
[[Kategorie:Anthroposophische Gesellschaft]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 16. Juli 2019, 14:56 Uhr

Zelluläre oder auch zellulare Automaten dienen der Modellierung räumlich diskreter dynamischer Systeme, wobei die Entwicklung einzelner Zellen zum Zeitpunkt primär von den Zellzuständen in einer vorgegebenen Nachbarschaft und vom eigenen Zustand zum Zeitpunkt abhängt. Sie wurden erstmals um 1940 von Stanislaw Ulam in Los Alamos vorgestellt. John von Neumann, ein damaliger Kollege Ulams, griff die Idee auf und erweiterte sie zu einem universellen Berechnungsmodell. Er beschrieb damit als erster einen Zellularautomaten, der berechnungs- und konstruktionsuniversell ist. Er ist nach von Neumann geeignet für Probleme biologischer Organisation, Selbstreproduktion und der Evolution von Komplexität und damit auch eine wichtige Grundlage für künstliches Leben.

Ein Zellularautomat ist durch folgende Größen festgelegt:

  • ein Raum (Zellularraum)
  • eine endliche Nachbarschaft
  • eine Zustandsmenge
  • eine lokale Überführungsfunktion .

Siehe auch


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